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Hin und weg

von Bastian Berbner
SZ Magazin vom 05.07.2019

Sie sehen hier den reinen Text in der anonymisierten Form für die Jury. Bilder, Layout oder multimediale Umsetzung sind beim Deutschen Journalistenpreis kein Bewertungskriterium. Allein das Wort zählt. Tabellen und Grafiken werden in einem separaten PDF zugänglich gemacht.

Hin und weg

Wie eint man eine gespaltene Gesellschaft? Botswana hat es geschafft – mit einer Politik, die für den Einzelnen oft eine Zumutung ist, für das Volk aber ein Segen

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An einem Tag im März 2004 rief sie der Direktor der Schule, an der sie als Religionslehrerin arbeitete, in sein Büro. Er übergab ihr einen Umschlag, DIN A4, weiß, Stempel des Bildungsministeriums. Da wusste Carol Ramolotsana schon Bescheid. Ihre einzige Frage war: Wohin?
Sie öffnete den Umschlag und las: »Lentsweletau«. Löwenhügel. Nie gehört – und das bedeutete in diesem Land nichts Gutes. Carol sank in den Sessel vor dem Direktorenschreibtisch und begann zu weinen. Die Leere dieses Moments hat sich in ihr Gedächtnis gebrannt, denn damals begann, wovon sie dachte, dass es immer nur die anderen träfe.
Zu Hause betrachtete sie im Atlas ihre Heimat Botswana, eingezwängt zwischen Südafrika im Süden, Namibia im Westen und Simbabwe im Osten, größer als Deutschland, aber weniger Einwohner als Berlin. Carols Finger suchte über die Karte, bis er auf einen Punkt am Rand der Kalahari-Wüste zur Ruhe kam. Der Löwenhügel lag im Bezirk Kweneng, Heimat des Bakwena-Stammes, eines alten Sklavenvolkes, das Krokodile verehrt.
Dort sollte sie leben? Dort sollte sie arbeiten? Sie, ein 29-jähriges city girl, Lehrerin an einer Dorfschule?
Gerade war sie noch eine glückliche Hauptstädterin gewesen, die abends in die Kinos von Gaborone ging, oder essen, am liebsten chinesisch, Hühnchen süß-sauer. Die Stammgast im »O’Hagans Pub« war, wo eine Freundin African Soul sang. Die gerade eine Fortbildung begonnen hatte, auf die sie lange gespart hatte, 6600 Pula, 530 Euro. Das alles sollte jetzt vorbei sein, weil das jemand im Bildungsministerium so wollte?
Als Beamtin hatte sie das Versetzungsrisiko gekannt, aber es war ihr so fern vorgekommen wie eine gefährliche Krankheit aus der Sicht eines jungen, gesunden Menschen. Sie schrieb ans Ministerium. Sie ging hin. Es half nichts. Einige Tage später hielt ein Lastwagen vor ihrem Haus an der Schule, an der sie so gern unterrichtet hatte. In Botswana ist es üblich, dass Lehrer, subventioniert vom Staat, auf dem Schulgelände wohnen. Kiste um Kiste trugen die Möbelpacker hinaus. Ihre Couch, ihren Kühlschrank, ihr Bett – ihr ganzes Leben. Als der Lastwagen davonrumpelte in Richtung Kalahari, blieb nur sie zurück, umgeben von der Stadt, die sie liebte, allein in einer leeren Wohnung.
Sie schlief in dieser Nacht auf der Couch ihrer Schwester. Genau wie die nächste Nacht und die nächste. Bis jemand vom Ministerium anrief: Entweder du fängst an zu arbeiten. Oder wir kündigen deinen Job. Am nächsten Morgen setzte sie sich in ihren Honda Civic und fuhr los.
Auch der Grundschullehrer Bakang Nkwe hatte den Namen des Ortes nie gehört, den das Ministerium für ihn ausgesucht hatte: Nokaneng. Bakang stand vor der Karte, die an der Wand des Direktorenzimmers in seinem Heimatort Lobatse hing. Als er das Dorf gefunden hatte, lag sein Kopf weit im Nacken. Es befand sich im Norden, wo der mächtige Okavango-Fluss das größte Binnendelta der Welt formt und dann in der Kalahari verdunstet und versickert, im Nordwestbezirk, dort wo Herero leben, ein Stamm, von dem Bakang nichts wusste. In den 24 Jahren seines Lebens hatte Bakang den Süden Botswanas nie verlassen. Hier hatte er studiert, sich in die Softball-Nationalmannschaft gespielt und seine Freundin kennengelernt, der er gerade einen Heiratsantrag gemacht hatte. Aber für eine Hochzeit war jetzt keine Zeit mehr.
Zwei Tage in Bussen, 1200 Kilometer zwischen der Welt, die er liebte, und der Welt, die er fürchtete. Freunde hatten geraunt, dort oben gebe es keinen Strom und kein Wasser, die Menschen seien da so wild wie die Tiere. Er solle aufpassen, dass er nicht von Löwen gefressen oder von Elefanten zertrampelt werde.
Als der Busfahrer an einer verlassenen Straße hielt, war es Nacht. Das Schulgelände lag etwas außerhalb des 1500-Einwohner-Dorfes. Als er über die staubige Erde ging, machte Bakang in der Dunkelheit eine Silhouette aus. Sie sah aus wie ein Mensch mit riesigem Kopf, aus dem zwei Hörner ragen.
Carol steuerte ihren Wagen hinaus aus der Stadt. Die Glitzertürme von Gaborone verschwanden im Rückspiegel, erinnert sie sich. Die Straße wurde enger, die Landschaft weiter. Sie fuhr vorbei an einfachen Häusern, über ihr hoher Himmel, um sie herum gelbgebleichte Savanne. Das Erste, was sie vom Löwenhügel sah, war, links der Straße, ein zerfallenes Gebäude. Dann, rechts, eine halb fertige Tankstelle. Kein Kino. Kein Club. Kein chinesisches Restaurant.
Die Schule bestand aus einigen Dutzend Häuschen, die in großem Abstand zueinander auf die rote Erde gewürfelt waren. Dazwischen spendeten Bäume ein wenig Schatten gegen die immer noch unbarmherzige Hitze des endenden Sommers. Sie holte im Schulsekretariat den Schlüssel für ein kleines Backsteinhaus ab, Hausnummer 24, setzte sich aufs Bett und weinte.
In den Tagen darauf hörte sie draußen die Schüler lärmen. Carol blieb im Bett. Sie ignorierte jedes Klopfen an der Tür. Sie hatte einen Sack Reis mitgebracht, Pasta, Maismehl, fünf Kilo getrocknetes Hühnerfleisch und genug Cider für eine Weile. Es dauerte Tage, bis sie in ihre High Heels stieg, sich eine Handtasche in die Armbeuge hängte und zum Unterricht ging. Die Kollegen lachten.
»Die feine Dame«, sagte eine.
»Die Schuhe wirst du nicht lang tragen«, eine andere.
So hatte sich Carol Dorfmenschen vorgestellt. Kurze Haare. Flache, ausgelatschte Schuhe. Keine Handtaschen. Sie war sicher, dass viele nicht duschten.
Die Mittagspausen verbrachte sie allein in ihrem Haus. Nach dem Unterricht öffnete sie die erste Dose Hunter’s Apple Cider, 4,9 Prozent, mitgebracht aus Gaborone, ihrer Sehnsuchtsstadt.
Seit ihre Lehrerin in der sechsten Klasse manchmal Orangen mit zum Unterricht gebracht und den Kindern, die zu Hause keinen Kamm hatten, die Haare gekämmt hatte, wollte auch sie Lehrerin werden. Sie selbst hatte ihren Schülern dann manchmal Süßkram geschenkt. In Gaborone. Nicht hier. Hier sah sie in den Kindern, die vor ihr auf bunten Plastikstühlen saßen, kleine Versionen der Dorfbewohner, die sie verabscheute. Manchmal gab sie ihnen am Anfang der Stunde etwas zum Lesen und verzog sich in ihr Haus.
Als sie ihre Vorräte ausgetrunken hatte, fuhr Carol zur Dorfbar. Sie ignorierte die Blicke, sie ignorierte auch den Gestank nach Achselschweiß und Arbeiterschuhen. Am Tresen bestellte sie Bier und trank es draußen, allein in ihrem Auto. Fünf, manchmal sechs Dosen am Abend. Dann fuhr sie nach Hause und schlief.
Die Silhouette in der Nacht hatte einer Herero-Frau gehört, die den typischen Kopfschmuck ihres Stammes trug, lernte Bakang. Von den mehr als 1000 Kindern, die die Grundschule besuchten, an der er jetzt unterrichtete, waren viele Hereros. Die meisten wohnten, wie er, auf dem Schulgelände. Der Weg in ihre Dörfer war weit. Bakang sollte sie unterrichten, aber viele sprachen kein Wort Setswana. Auch kein Englisch. Die offiziellen Sprachen Botswanas – und die einzigen, die Bakang beherrschte.
Es kam ihm vor, als wäre er nicht nur 1200 Kilometer durch die Wüste gereist, sondern auch fünfzig Jahre in die Vergangenheit. Es gab tatsächlich keinen Strom, und Wasser nur, wenn der Tanklaster welches brachte. Der nächste Lebensmittelladen war 215 Kilometer entfernt, genau wie die nächste Bank und das nächste Restaurant. »Essen gehen« konnte man in Nokaneng nur, wenn jemand eine Ziege oder Antilope geschlachtet hatte. Dann bekamen alle etwas ab.
Bald hatte Bakang genug Herero gelernt, um seine Schüler zu begrüßen. Bald konnten sie genug Setswana, um seinem Unterricht zu folgen. Abends ging er auf die Suche nach Handyempfang. Mit etwas Glück kriegte er, wenn er auf einen Baum kletterte oder auf einen Termitenhügel stieg, einen Balken. Meistens fuhr er doch die halbe Stunde ins nächste Dorf, um mit seiner Freundin zu telefonieren, die er nur noch in den Ferien sah. Er war nicht lange zurück von seinem zweiten Besuch bei ihr, da sagte sie am Telefon, dass ihre Regel ausgeblieben sei.
Er war nicht da, als seine Tochter geboren wurde. Er war nicht da, als sie ihre ersten Schritte machte. Dann machte seine Freundin Schluss. Die Distanz sei einfach zu groß, habe sie gesagt.
Als Carol Ramolotsana und Bakang Nkwe im Dezember 2018 ihre Geschichten erzählen, Carol im Haus ihrer Schwester, in dem sie damals übernachtet hat, Bakang in einem Hotelzimmer in Gaborone, färbt sich bei beiden Empörung in die Stimme. Auch nach Jahren noch. Natürlich musste die Regierung dafür sorgen, dass auch die Menschen am Löwenhügel und in Nokaneng eine Schule besuchen konnten. Aber warum mussten dafür Lehrer aus der Stadt aufs Land, aus dem Süden in den Norden ziehen? Am Löwenhügel und in Nokaneng gab es doch auch Lehrer. Aber die wurden, erfuhren Carol und Bakang damals, nachdem sie ihre neuen Jobs angetreten hatten, gern in den Süden geschickt oder in die Stadt, obwohl sie das gar nicht wollten. Warum konnte nicht jeder arbeiten, wo er herkam?
Das Bildungsministerium, in dem damals jemand die Versetzungsbescheide für Carol und Bakang losgeschickt hatte, ist in einem schwarz-weißen Glasbau im Zentrum Gaborones untergebracht. Im zweiten Stock sitzt der Staatssekretär Simon Coles hinter einem hölzernen Schreibtisch. Er zeigt auf einen etwa zwanzig Zentimeter hohen Stapel aus Briefen, ausgedruckten E-Mails und Mitschriften von Telefongesprächen: »Alles Beschwerden von unzufriedenen Lehrern. Die allermeisten werden abgeschmettert.«
Vom Bildungsministerium aus sind es drei Gehminuten zum Gesundheitsministerium. Auch dort gehen Beschwerden ein, nur nicht von Lehrern, sondern von Ärzten und Krankenschwestern. Noch mal fünf Gehminuten weiter, im Ministerium für Lokalverwaltung, sind es hauptsächlich Verwaltungsbeamte, deren Beschwerden ab gelehnt werden. Im Landwirtschaftsministerium sind es solche von Ingenieuren und Agrarexperten.
Die botswanische Regierung zwingt nicht nur Lehrer zum Umziehen. Alle Beamten können jederzeit versetzt werden, rund 120 000 Menschen, etwa zehn Prozent der arbeitenden Bevölkerung.
Wenn in einer Gesundheitsstation eine Krankenschwester gebraucht wird oder in einer staatlichen Klinik eine Ärztin oder ein Arzt, wenn in einem Bezirksamt ein Fahrer fehlt oder in einem Rathaus eine Sekretärin, dann schickt die Regierung jemanden, auch wenn die- oder derjenige am anderen Ende des Landes lebt. Die Menschen werden nicht gefragt, sondern informiert. Es muss nicht mal ein vakanter Posten sein, der einen Transfer auslöst. Lehrkräfte beispielsweise sollen alle fünf Jahre umziehen, sagt der Bildungsstaatssekretär Simon Coles, das sehe eine Richtlinie des Ministeriums vor.
Es ist, als hätte ganz im Süden dieses Kontinents, der nicht arm ist an Gräueln, die sich Machthaber für ihre Bürger ausdenken, eine Regierung eine besonders feinsinnige Form der Schikane gefunden, deren Ziel es ist, möglichst viele ihrer Beamten unglücklich zu machen. Ausgerechnet Botswana, das Land, das sich sonst so gut um seine Menschen kümmert.
Bildung ist hier weitgehend kostenlos, vom Kindergarten bis zur Universität. Arztbesuche ebenso. Genau wie Saatgut, Dünger und Unterstützung durch Erntehelfer. Laut Transparency International ist Botswana nicht nur das am wenigsten korrupte Land Afrikas, es ist auch weniger korrupt als viele europäische Länder, als Italien, Malta oder Polen. In den dreißig Jahren nach seiner Unabhängigkeit 1966 wuchs kein anderes Land auf der Welt wirtschaftlich stärker als Botswana, nicht Deutschland, nicht die USA, nicht China. Und es war auch nicht so, dass die Minister dieses Wachstum verwandelten in goldene Paläste und protzige Yachten. Das Geld floss an die Menschen zurück, auch an Carol Ramolotsana und Bakang Nkwe, die – aus armen Verhältnissen stammend – heute ein kleinbürgerliches Leben führen, mit bescheidenem Komfort und grundsätzlich hoher Zufriedenheit. Wäre da nicht die Sache mit den Zwangsumzügen.
Der Bildungsstaatssekretär Simon Coles könnte eine Antwort auf das Warum geben. Genau wie seine Kollegen in den anderen Ministerien. Aber wenige können es so gut wie Ponatshego Kedikilwe.
Kedikilwe, ein Mann mit mächtiger Statur und bassiger Stimme, trägt einen braunen Hut gegen die Sonne, als er auf der Veranda seines Hauses Platz nimmt. In diesem Dorf nahe der Grenze zu Simbabwe wurde er vor 81 Jahren geboren, als hier noch die Briten herrschten. In diesem Dorf hat er sich 2014 zur Ruhe gesetzt. Dazwischen war er Abgeordneter, dreißig Jahre lang. Er war Handelsminster, Energieminister, Finanzminster und Bildungsminister, Stabschef des Präsidenten, schließlich Vize-Präsident. Kedikilwe sagt: »Den Beamtentransfers haben wir unsere nationale Einheit zu verdanken.«
Man müsse sich mal zurückversetzen: Als sich im Sommer 1966 die Unabhängigkeit Botswanas abzeichnete, sei dies eines der ärmsten Länder der Welt gewesen. Es gab gerade mal zwölf Kilometer asphaltierte Straßen, keinen Flughafen, keine Universität, nicht mal eine Hauptstadt, weil die britischen Kolonialherren aus dem benachbarten Südafrika herrschten. Es gab nur 22 Menschen mit Hochschulabschluss. Die meisten Leute lebten von Subsistenzwirtschaft wie seit Jahrhunderten, ihr Alltag wurde strukturiert von der auf- und untergehenden Sonne, vom Warten auf den seltenen Regen und vom Ertragen der unbarmherzigen Hitze.
Vor allem aber, sagt Kedikilwe, gab es kein botswanisches Volk.
Wie fast überall in Afrika waren auch Botswanas Grenzen mit brutaler Geradlinigkeit von den europäischen Kolonialmächten gezogen worden. Wie an anderen Orten rissen auch diese Grenzen Stämme auseinander, die gern zusammen sein wollten, und sperrten andere zusammen, die lieber getrennt gewesen wären.
Jeder der etwa zwei Dutzend Stämme in Botswana hatte sein Territorium, seinen Chief, sein Totem, meistens ein Tier, das, so glaubte man, etwas aussagte über die jeweiligen Menschen. Da waren die Kalanga im Norden, die Elefanten, die von sich sagten, sie seien gutmütig. Da waren die Bakwena am südlichen Rand der Kalahari, die Krokodile, ein Kriegervolk, stolz und einfach gestrickt. Da waren die cleveren Affen und die listigen Schlangen, die Löwen, die Fische, und da waren, im Zentrum des Landes, die Bamangwato, die Antilopen, die seit jeher eine Art Elite waren. Zu diesem Stamm gehörte Seretse Khama, der bald der erste Präsident des unabhängigen Landes werden würde.
Khama habe in den Jahren vor der Unabhängigkeit genau beobachtet, was in den anderen jungen Ländern des Kontinents passiert sei, sagt Kedikilwe.
Der Kongo war 1960 unabhängig geworden und sofort in ethnischer Gewalt versunken.
Mali war ebenfalls 1960 unabhängig geworden, und schnell hatten sich die Tuareg im Norden erhoben.
Auch Nigeria war 1960 unabhängig geworden, und bald war es zu ersten Auseinandersetzungen zwischen den Igbo und den Yoruba gekommen.
Es war offenkundig, dass an diesen Orten die Identitäten der Menschen nicht zu den politischen Strukturen passten, die Stammesloyalitäten nicht zum Nationalen der Grenzen und Verfassungen. In Botswana beobachtete Seretse Khama, wie der Tribalismus diese jungen Gesellschaften zerriss, wie Menschen starben, Wirtschaften darbten, Infrastruktur verkümmerte.
Deswegen habe sich Khama vorgenommen, sagt Kedikilwe, dies in Botswana nicht zuzulassen. Die Stammesidentitäten müssten weichen und ersetzt werden durch ein von allen geteiltes Nationalgefühl. Nur wie? Wahrscheinlich, sagt Kedikilwe, gab es keinen Heureka-Moment, keinen genialischen Einfall des Präsidenten oder eines seiner Untergebenen. Wahrscheinlich präsentierte sich die Lösung gewissermaßen von selbst.
Die Regierung des unabhängigen Botswana musste dafür sorgen, dass auch die Menschen in entlegenen Regionen des Landes zur Schule oder zum Arzt gehen konnten. Also tat sie, was schon die Briten getan hatten: Sie schickte Lehrer, Ärzte, Krankenschwestern dorthin, wo es keine gab. Viele gehörten einem anderen Stamm an als die Menschen vor Ort, aber das sollte nicht mehr wichtig sein – jetzt waren sie ja Mitbürger. Schnell wurde klar, dass diese Transfers einen interessanten Nebeneffekt hatten.
Die Beamten, die dafür zuständig waren, die Bildung und Gesundheit in den Dörfern zu verbessern, fanden dort neue Freunde. Einige verliebten sich, heirateten, bekamen Kinder – und diese Kinder hatten plötzlich Eltern, die unterschiedlichen Stämmen angehörten, manchmal sogar unterschiedliche Sprachen sprachen.
Überall im Land, in Tausenden Einzelgeschichten, brachen Vorurteile auf und wurden neue Bande geknüpft.
»Exposure«, sagt Kedikilwe auf der Terrasse: Das sei der Schlüssel gewesen. Jeder einzelne Bürger müsse seinen Mitbürgern ausgesetzt sein, egal welchem Stamm sie angehörten, welche Sprache sie sprächen, an welchem Ort sie wohnten. Als Kind, in den Vierzigerjahren, hätten ihn seine Eltern auf eine Grundschule fünfzig Kilometer entfernt geschickt, erzählt Kedikilwe. Als er ankam, sei er erstaunt gewesen, dass die Menschen dort gar nicht so dumm waren, wie die Leute in seinem Dorf gesagt hatten. Der Kontakt zerstörte seine Vorurteile. Einmal hätten sich damals zwei Schuljungen gestritten. Einer sagte, ein Zug könne nur auf Gleisen fahren. Der andere insistierte, ein Zug könne auch auf der Erde fahren. »Er hatte halt noch nie einen gesehen«, sagt Kedikilwe. »Er hätte nur einmal einen sehen müssen, dann hätte er gewusst, dass er falsch liegt.«
So wie der Junge über Züge dachte, so denken Menschen in Stammesgesellschaften übereinander. In der räumlichen Distanz zwischen dem einen und dem anderen Stamm, in der Abwesenheit von Information, wachsen Vorurteile. Die Schlangen sind listig, die Krokodile duschen nicht, die Herero sind so wild wie die Tiere, mit denen sie sich das Land teilen. Die anderen, das sind die Feinde.
Während sich in Nigeria diese Feindbilder entluden in Gewalt zwischen den Igbo und den Yoruba, während der Kongo mit seinen 250 Ethnien im Bürgerkrieg versank, während in Mali die Tuareg gegen die Regierung kämpften, blieb es zwischen den botswanischen Stämmen, die sich langsam, Begegnung für Begegnung, Beamter für Beamter, kennenlernten, ruhig. Wenn man sich erst mal gegenseitig kennengelernt hat, ist es schwerer, einander zu hassen.
Mitte der Siebzigerjahre weitete die Regierung in Gaborone das Transfersystem aus. Beamte wurden jetzt nicht mehr vorwiegend innerhalb ihrer Region herumgeschickt wie bisher, sondern im ganzen Land. Noch mehr Kinder wurden geboren, deren Eltern verschiedenen Stämmen angehörten. Jeder kannte auf einmal jemanden in anderen Landesteilen, in anderen Stammesgebieten.
Während in anderen afrikanischen Ländern der einzige Kontakt zwischen Angehörigen verschiedener Stämme häufig auf dem Schlachtfeld stattfand, begegneten sie sich in Botswana ständig. In Schulen, Krankenhäusern, Ämtern und Schlafzimmern.
Während die Regierungen in anderen Ländern ihre Bodenschätze nutzten, um Krieg gegen andere Volksgruppen zu führen, also als Mittel zur Spaltung, nutzte die botswanische Regierung die Diamanten, die in kaum einem Land so zahlreich im Boden liegen wie hier, als Mittel zur Einheit. Sie baute Universitäten und Flughäfen, ließ Stromleitungen und Wasserleitungen legen und Straßen durchs Land ziehen, auch an den Löwenhügel und nach Nokaneng.
Nach ihrer Ankunft am Löwenhügel widersetzte sich Carol Ramolotsana dem Ausgesetztsein so gut sie konnte. Sie verließ ihre Wohnung nur zum Unterrichten und zum Trinken. Bis sie an einem Samstag im Frühling, fünf Monate nach ihrer Ankunft, in die Provinzstadt etwa eine Stunde südwestlich fuhr, um zur Abwechslung mal dort zu trinken. Sie saß auf einem Plastikstuhl vor der »Big Six Bar« und trank ein Bier. Als es fast leer war, stand ein Mann auf und holte ihr ein neues. Er war groß und hübsch, mit breiten Schultern und breitem Lachen. Er sei Soldat, erzählte er. Sein Name sei Thabo.
»Woher kommst du?«, fragte Thabo. »Lentsweletau«, sagte Carol, etwas verschämt. »Wirklich? Das ist mein Heimatdorf.«
Er lebte damals etwas nördlich auf einem Armeestützpunkt, aber eine Woche später besuchte er sie. Er brachte Freunde aus dem Dorf mit, die sich, als sie sahen, wer da die Tür öffnete, wunderten: Das ist deine Freundin? Die redet hier mit niemandem. Er nahm Carol mit zu einer Hochzeitsfeier, das ganze Dorf war da. Vorher hatte er ihr drei Röcke gekauft, wie man sie auf dem Dorf zu solchen Anlässen trägt, einen blauen, einen roten, einen braunen. Sie fühlte sich wie eine Lady. Auf der Hochzeitsfeier stellte ihr Thabo viele Menschen vor. Sie redete nicht viel. Er redete für sie, aber sie merkte, wie sie sich öffnete.
An der Grundschule Nokaneng meldete sich Bakang Nkwe freiwillig, um eine Klasse auf einem Ausflug ins Delta zu begleiten. Sie flogen mit einer kleinen Maschine, Bakang im Sitz des Co-Piloten, unten schlängelte sich mächtig der Okavango und brachte die karge Landschaft zum Blühen. Abends, wenn die Kinder schliefen, saß er mit anderen Gästen der Lodge, in der sie übernachteten, am Fluss, der Mond schien, in der Ferne brüllten die Löwen, er trank ein Bier und noch eines und fragte sich, wie es sein konnte, dass er diesen magischen Ort nie zuvor besucht hatte.
Er traf Touristen, die aus Amerika, Großbritannien, Belgien, Deutschland und Japan kamen und pro Person mehr als 1000 Dollar pro Nacht zahlten, um hier die größten Wildtiere Afrikas zu sehen. Bakang fragte sich, ob es nicht sinnvoll sei, hier ein Häuschen zu bauen. Aber dann kam wieder ein Brief des Ministeriums: Francistown, 100 000 Einwohner, zweitgrößte Stadt des Landes, Nordostdistrikt.
Bakang atmete auf – endlich wieder Stadt, endlich wieder Ausgehen, endlich wieder Restaurants. Er lernte eine Frau kennen. Vier Jahre nach seiner ersten Tochter kam die zweite zur Welt. Für eine Weile war es schön, aber dann kam wieder ein Brief. Das Ministerium beorderte ihn zurück in den Süden, in seine Heimat, 500 Kilometer entfernt von seiner Freundin, die sich dann ebenfalls von ihm trennte. Zu allem Unglück war die Mutter seines ersten Kindes – auch sie Lehrerin – inzwischen in ein kleines Dorf im entlegenen Westen umgezogen. Also sah er keines seiner beiden Kinder regelmäßig. Bakang war jetzt zwar stellvertretender Schulleiter und, sagt er, ein besserer Botswaner, weil er sein Land kennengelernt hatte, aber er war wieder allein.
Auf der Veranda erinnert sich Ponatshego Kedikilwe, dass ihm, wenn er damals als Bildungsminister Schulen besuchte, Lehrer häufig Geschichten erzählten, die sein Herz brachen. Er habe dann gesagt, dass er den Schmerz gut verstehen, aber leider nichts tun könne. Mit so viel Empathie wie möglich, erinnert er sich, habe er versucht zu sagen, dass das Wohl des Landes wichtiger sei als die Zufriedenheit des Einzelnen.
Es ist eine Version des alten Dilemmas. Was ist wichtiger: der eine oder alle? Carols und Bakangs individuelle Freiheit zu leben, wo und wie sie möchten, oder das Wohlergehen des Kollektivs? Sind ein paar Monate Niedergeschlagenheit und ein von seinen Kindern getrennter Vater ein akzeptabler Preis, wenn das hilft, kongolesische oder nigerianische Zustände zu verhindern?
Kedikilwe amüsiert die Vorstellung, dass man diese Frage auch anders beantworten könnte, als es Botswana getan hat – und immer noch tut. Das Land hat das Wort »Unity« zum nationalen Ziel erhoben – und es hat jenseits der Beamtentransfers weitere Werkzeuge ersonnen, um ihm Leben einzuhauchen.
Eine Zeit lang gab es einen verpflichtenden Zivildienst, der daraus bestand, dass junge Männer und Frauen nach der Schule für ein Jahr in ein anderes Stammesgebiet zogen. Es funktionierte ähnlich wie der deutsche Zivildienst, nur dass es weder erlaubt war, im Krankenhaus nebenan Patienten zu pflegen, noch in Costa Rica Schildkröten zu retten. Ganz nah und ganz fern gingen nicht. Es musste die Mitteldistanz sein, die fremde Nähe. Als ob man einen Münchner Abiturienten in die Lausitz schickte oder eine Schwarzwälderin nach Köln.
Außerdem, erzählt Ponatshego Kedikilwe, habe jeder Botswaner Anspruch auf ein kostenloses Stück Land. Man müsse nur der Regierung Bescheid sagen, die teile es dann zu. Häufig befinde es sich außerhalb des eigenen Stammesgebiets. Vor fünfzig Jahren sei ziemlich klar gewesen, sagt Kedikilwe auf der Veranda und zeigt um sich, dass jemand, der aus diesem Dorf hier stammt, ein Kalanga war. Heute seien seine Nachbarn von überallher.
Wenn man heute mit Botswanern über ihre Identität spricht, erwähnt – was vor fünfzig Jahren undenkbar gewesen wäre – kaum einer seinen Stamm, auch Carol und Bakang nicht. Die Menschen bezeichnen sich als Städter, als Weltbürger, als Feministen, als Afrikaner, aber die meisten sagen zuallererst: »Ich bin Botswaner.«
Eine junge botswanische Französischlehrerin sagt, nach ihrer Stammeszugehörigkeit befragt: »Ich hasse diese Frage. Meine Mutter ist Kgalagadi. Mein Vater ist Kalanga, aber das ist nur mein biologischer Vater. Beide waren Lehrer und wurden versetzt,
deswegen trennten sie sich, und ich wuchs mit einem Stiefvater auf, der einem dritten Stamm angehörte. Was soll ich auf diese Frage antworten? Sage ich Kalanga, verleugne ich Kgalagadi. Sage ich Kgalagadi, verleugne ich Kalanga. Ich bin Botswana.« Die Frau hat drei Kinder mit einem Mann, der einem weiteren Stamm angehört.
Ein anderer Lehrer erzählt, seine Frau, ebenfalls Lehrerin, gehöre einem anderen Stamm an. Etwa drei Viertel seiner Freunde, schätzt er, lebten in tribal gemischten Ehen. Offizielle Statistiken erhebt Botswana darüber bewusst nicht.
Dieses Land ist das vielleicht erfolgreichste Nation-Building-Beispiel der Geschichte. Es hat aus einer multiethnischen, multilingualen, teilweise verfeindeten Stammesgesellschaft eine Einheit geformt – womit Botswana etwas gelungen ist, was heute fast unmöglich erscheint, zumindest im Westen.
Überall streben Gesellschaften auseinander, spalten sich in Rechts und Links, in Wutbürger und Eliten, in Küsten und Heartland – in politische Stämme. In seiner Abschiedsrede als Präsident warnte Barack Obama die Vereinigten Staaten davor, abzurutschen in den Tribalismus. Noch vor wenigen Jahren hätte man gedacht: Was redet der da? Stämme? Die verorten wir in Afrika oder im Dschungel des Amazonas. Wir assoziieren mit ihnen etwas Vormodernes, Wildes. Lagerfeuer und Federschmuck. Aber Obama hatte recht, sein Land ist in zwei Stämme zerfallen.
Der blaue, liberale Stamm lebt an den Küsten und in den Städten, liest die New York Times, isst bio, trennt Müll, fährt Rad oder öffentlich und hat öfter einen akademischen Abschluss.
Der rote, konservative Stamm lebt auf dem Land, schaut Fox News, isst Frittiertes, ist im Durchschnitt ärmer, dicker, kränker, fährt große Autos und ist weniger gebildet.
So ist eine Situation entstanden, in den USA, aber weniger heftig auch in europäischen Ländern, die jener gar nicht so unähnlich ist, in der sich die afrikanischen Staaten in den Sechzigerjahren befanden.
Diesseits der Landesgrenzen sind Feinde dazu verdammt, miteinander Politik zu machen. Alle paar Jahre müssen Konservative und Demokraten, Linksliberale und Rechtspopulisten gemeinsam ein Parlament wählen oder einen Präsidenten und kriegen sich darüber in die Haare.
Gleichzeitig warten jenseits der Grenzen Freunde, die zum Zuschauen verdammt sind beziehungsweise selbst dieselben Kämpfe in ihren Ländern ausfechten. Ein junger Berliner fühlt sich unter Umständen mehr zu Hause, wenn er acht Stunden lang nach New York fliegt, als wenn er eine Stunde lang rausfährt in ein brandenburgisches Dorf. Ein Londoner fühlt sich vielleicht einem Kopenhagener verbundener als einem Schäfer in den Highlands.
Viele Menschen fühlen sich nicht mehr in erster Linie amerikanisch, britisch oder deutsch, sondern linksliberal, europäisch, kosmopolitisch oder sonst einer Gruppe zugehörig, die nichts mit den Grenzen des Landes zu tun hat, dessen Pass sie besitzen. Viele Menschen sind dem Nationalen fremd, sitzen aber politisch in ihm fest – genau wie damals die Botswaner.
Botswana hat sich aus diesem Dilemma befreit, indem es sein Volk auf eine friedliche Art nationalisierte. Nicht mit politischer Propaganda, sondern mit menschlicher Nähe. Nicht mit Hass nach außen, sondern mit Liebe nach innen – auch wenn viele Bürger einen hohen Preis dafür bezahlt haben.
Bakang Nkwe arbeitete in 19 Jahren Schuldienst an sieben Orten, verteilt übers ganze Land. Er musste seine Softball-Karriere aufgeben und bekam vier Kinder von vier Frauen. Heute ist er wieder Single. Wer weiß, sagt er, vielleicht wäre er ein sehr erfolgreicher Sportler geworden oder hätte eine intakte Familie, wäre er in einem anderen Land geboren worden. Gleichzeitig, sagt er, habe er sein Land kennengelernt. Überall habe er Freunde. Tribale Vorurteile habe er keine mehr.
So geht es vielen Lehrern. Das Stammesdenken ist weitgehend verschwunden – so sehr, dass es jetzt manche gibt, die sagen, man müsse aufpassen, dass die Sprachen und Traditionen nicht vollends verloren gehen. Bakang sagt, seine Laufbahn sei ein Abenteuer gewesen, und er freue sich sogar ein bisschen auf den nächsten Brief, auch wenn er gerade das Privileg habe, in Gaborone zu arbeiten.
Durch Thabo fühlte sich Carol am Löwenhügel bald zu Hause. Sie besuchte die Feste des Dorfchors, auf denen eine Ziege geschlachtet und bis in die Nacht getanzt wurde. Sie wurde Jurorin im lokalen Schönheitswettbewerb. Sie tanzte auf Hochzeiten und weinte auf Beerdigungen. Die Menschen, die sie einst gehasst hatte, fand sie plötzlich sehr nett.
Am Rande des Löwenhügels, erzählt Carol, gibt es ein großes Feld, auf dem eine alte Frau Wassermelonen anbaut. Carol, die Wassermelonen liebt, ging damals so oft zu ihr, dass die Frau sie irgendwann »meine Tochter« nannte, eine Ehrbezeichnung in Setswana. Eines Tages zeigte die Frau auf ihr Nachbargrundstück und fragte Carol, ob ihr dieses Land gefalle. Carol sagte Ja, und die Frau schenkte es ihr.
Das Häuschen, das Carol baute, war noch nicht fertig, da kam ein Brief aus dem Ministerium. Carols nächste Dienststelle lag etwa 250 Kilometer nordöstlich, in Paje, ganz in der Nähe ihrer kranken Mutter. Diesmal hatte sie selbst die Versetzung dorthin beantragt. In das Haus könne sie später noch ziehen, sagt sie, spätestens wenn sie alt sei. Von Thabo hat sie sich inzwischen wieder getrennt, aber ihren Ruhestand möchte sie, Stand jetzt, am Löwenhügel verbringen.

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Kasten:

Botswana liegt nördlich von Südafrika und ist eines der am dünnsten besiedelten Länder der Welt. Es hat etwas mehr als die Fläche Frankreichs, aber nur rund 2,3 Millionen Einwohner. Jeder Dritte davon ist jünger als 15 Jahre.

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Einschub:

In den 24 Jahren seines Lebens hatte Bakang den Süden Botswanas nie verlassen

Überall im Land, in Tausenden Einzelgesprächen, brachen Vorurteile auf

Botswana hat sein Volk auf eine friedliche Art nationalisiert

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Bildunterschriften:

CAROL RAMOLOTSANA wehrte sich nach Kräften gegen ihre erste Versetzung – vergeblich.

Nachmittagssport an der Schule in Paje, an der Ramolotsana heute lehrt.

Der Schulweg: Kein Berufsverkehr: So sieht streckenweise der tägliche Weg von Carol Ramolotsana zur Arbeit aus

BAKANG NKWE hat inzwischen 19 Jahre Schuldienst absolviert – an sieben verschiedenen Orten in Botswana

Ewige Helden: Seit 1966 ist Botswana keine britische Kolonie mehr. Die damaligen Kämpfer für die Unabhängigkeit des Landes sind bis heute präsent

DIE KLASSE: Diese Kinder unterrichtet Carol Ramolotsana an ihrer derzeitigen Schule in Paje. Bildung ist in Botswana größtenteils gratis

PONATSHEGO KEDIKILWE hat verschiedene Ministerien geleitet, war Stabschef und Vizepräsident. Er sagt, den Beamtentransfers verdanke Botswana seine nationale Einheit.

GABORONE: Die Hauptstadt von Botswana wächst schnell. Seit den Sechzigerjahren hat sich die Einwohnerzahl von Gaborone auf rund eine Viertelmillion verzehnfacht.